Hindemith, Paul: Lehrstück
score
Instrumentación: Orchester: in beliebiger Stärke und Zusammensetzung (Streicher oder/und Bläser): Stimmen hoch, mittel, tief, jeweils auch geteilt<br> Fernorchester (Blechbläser): 2 Tromp. , 2 Flügelhr. , 2 Ten.-Hr. , 2 Pos. , Basstuba (Erweiterungen oder Ersatz durch Wald
Páginas: 52 páginas
Formato: 19,2 x 27,5 cm (Pariser hoch)
Peso: 0.16 kg
Año de publicación: 1 de noviembre de 1978
Editorial: Schott
Nº de artículo: ED1500
Nº de editorial: ED 1500
ISMN: 9790001033497
Drei Jahre vor der Komposition und Uraufführung des LEHRSTÜCKS hatte Charles Lindbergh erstmals den Atlantik in einem Flugzeug nonstop überquert - eine Leistung, die für viele Künstler Anlass war, die immer beherrschender werdende Rolle der Technik in ihren Werken zu behandeln. Brecht widmete sich im Radiohörspiel LINDBERGHFLUG (ebenfalls 1929, in der ersten Fassung von Hindemith und Weill gemeinsam vertont, später von Weill erweitert als Kantate vollendet) der heroisch-positiven Seite dieses Ereignisses. Im abstrakten LEHRSTÜCK thematisierte er die Problematik des Menschen, der sich, die Allmacht der Technik überschätzend, über die anderen erhebt und im Absturz erkennt, dass Stärke ohne Nutzen für die Allgemeinheit zum Untergang führen muss. Im Zentrum des LEHRSTÜCKS stehen die Erkenntnis dieses Sachverhalts und das Akzeptieren des Todes als unausweichliche Konsequenz dieser Überheblichkeit. Der Skandal der Uraufführung verhinderte nicht die schnelle Verbreitung der Komposition Hindem iths. Zu weiterer Zusammenarbeit mit Brecht kam es nicht, zumal Brecht sich im Kommentar zur wenig später als DAS BADENER LEHRSTÜCK VOM EINVERSTÄNDNIS publizierten, erweiterten und in der Aussage entscheidend veränderten Fassung vehement von der Uraufführungsfassung und Hindemiths im Vorwort zur Partitur formulierten musikpädagogischen Intention distanzierte.