In seinem Wessobrunner Gebet für gemischten Chor a cappella zeigt der Wuppertaler Komponist Peter Paul Förster einmal mehr, wie sich archaischer Kirchenton und Moderne kunstvoll-homogen miteinander verbinden lassen. Textgrundlage dieser von tiefer Andacht und Nachdenklichkeit durchzogenen Komposition für vierstimmigen Chor a cappella (SATB) ist eine um 814 entstandene Dichtung gleichen Titels, die zu den frühesten poetischen Zeugnissen des Althochdeutschen zählt und als ältestes deutsches Sprachdokument mit christlichem Inhalt überhaupt gilt. Das innige Gebet um Weisheit und Kraft zur Vermeidung von Sünden - hier ins Neuhochdeutsche übertragen - eignet sich für all jene Chöre, die grossen Wert auf Klangsinn und musikalischen Ausdruck legen.