Liszt hat den Rákóczi-Marsch, eine der beliebtesten ungarischen Melodien seiner Zeit, in seinem langen Leben unzählige Male bearbeitet. Von den zweihändigen Klaviervarianten ist die XV. Ungarische Rhapsodie am bekanntesten, die 1853 im Berliner Verlag Schlesinger erschien (Raabe 106/15a, Grove 244/15a) und die sich auf mehrere zum Teil veröffentlichte, zum Teil unveröffentlichte Bearbeitungen stützen konnte. 1865 wurde eine neue umfangreichere und kompliziertere Version des Marsches für sinfonisches Orchester das erste Mal aufgeführt (R. 439, G. 117). Liszt selbst hielt diese Bearbeitung des Rákóczi-Marsches für die bisher bedeutendste, was auch daraus hervorgeht, dass er geradezu als Auszug der Bearbeitung 1871 bei Schuberth in Leipzig eine neue zweihändigen Klavierversion (R. 106/15b, G. 244/15b), einen vereinfachten zweihändigen Klaviersatz, eine vierhändige Variante (R. 310, G. 608 und eine Bearbeitung für zwei Klaviere publizierte. Diese Variante für zwei Klaviere erwähnt Raabe bei der Version für sinfonisches Orchester mit der Bemerkung "wohl nicht von Liszt". Liszts Autorenschaft wird jedoch neben Hinweisen in seiner Korrespondenz auch durch das Autograph der Bearbeitung bestätigt, das auf der Franz Liszt-Gedenkausstellung 1936 gezeigt wurde und das Dr. Dénes Bartha in seinem Ausstellungsführer unter Nr. 76 angeführt hat. Unserer Publikation diente die erste Schuberth-Ausgabe des Werkes als Grundlage, denn über den Verbleib des Autographs ist heute nichts bekannt. Die Ergänzungen des Herausgebers stehen in eckigen Klammern, bei Bindungen ist der Bogen gestrichelt.