Mit seinem mitreißenden Schwung und seiner grandiosen Instrumentation nimmt das Concertino im Lebenswerk von Árpád Balázs eine herausragende Stellung ein. Unter seinen Werken für Blasorchester stellt es mit Abstand die anspruchsvollste Arbeit mit am meisten Tiefgang dar. In diesem ehrgeizigen Werk, das Árpád Balázs zum Gedenken an seinen geliebten Vater komponiert hat, sind die Vergänglichkeit, die Lebensbejahung und der Lebenswille alle gleichzeitig zugegen. Sein Aufbau erinnert an die ungarischen Rhapsodien Franz Liszts: Seiner feierlichen Einleitung, die am Ende des Werks erneut zu hören ist, folgt ein langsamer und ein schneller Satz. Die Trauermusik des langsamen Satzes entfaltet sich aus einem der Motive der Matthäuspassion Bachs, und zwar mit einer solch gewaltigen Steigerung, dass sie dem Lamento aus Griegs Peer Gynt würdig ist. Ein noch heißeres dramatisches Glühen kann man sich nur sehr schwer vorstellen. Am Anfang und am Ende der Trauermusik kommt der den Herzschlag imitierenden Pauke eine bedeutende Rolle zu. Der schnelle Satz erklingt mit der Stimme der Erlösung, der Beruhigung und des zurückgekehrten Frohsinns. Dem auf die Modulationstechnik von Richard Strauss hindeutenden Thema im Walzertakt folgt die feierliche Wiederkehr der Einleitungsklänge. Orchester wie Publikum wird beim Spielen und Hören dieser die Seele berührenden Musik ein dramatisches Erlebnis zuteil.